Peter Rosegger in Graz
Peter Rosegger lebte 53 Jahre in der steirischen Landeshauptstadt. Über seine erste Woche in der Stadt schrieb er „Ich bummelte, mir selbst überlassen, in dem mir neuartigen und anlockenden Leben der Stadt dahin.“
Schließlich nahm ihn aber die „Akademie für Handel und Industrie“, wie die Handelsakademie genannt wurde, unentgeltlich als Schüler und deren Direktor Franz Dawidowsky in sein Pensionat auf. Jetzt saß Peter Rosegger in der großen fremden Stadt in der zweiten Vorbereitungsklasse inmitten seiner Mitschüler – „lauter Büblein von zwölf bis fünfzehn Jahren, deren größten ich um Kopfeslänge überragte“. Aber in Deutsch „schrieb ich die besten Aufsätze und machte die haarsträubendsten orthographischen Fehler“.
Im Oktober 1879 bezog der Dichter mit seiner Familie eine Wohnung in der feinen Elisabethstraße 16 B, ein Jahr später zogen sie in den 3. Stock des Hauses Burggasse 12 (heute 16). Hier lebte Peter Rosegger 34 Jahre lang bis knapp vor seinem Tod – mit einer kurzen Unterbrechung, als er in der Parkstraße 11 wohnte.
Am 13. Dezember 1917 machte er seinen letzten Spaziergang im Grazer Stadtpark. Ein Herz- und Nierenleiden sowie ein Lungenemphysem und zunehmende Arterienverkalkung zwangen ihn zum Verbleib in seiner Wohnung.
Nur zum Sterben ließ er sich todkrank am 29. Mai 1918 mit einem eigens zur Verfügung gestellten Eisenbahnwaggon nach Krieglach führen. „Wie das Leben mir beschieden, es war gut, ich bin’s zufrieden. Könnt’ ich eines noch erwerben, nur daheim, daheim zu sterben.“ Und so schloss Peter Rosegger, der große steirische Heimatdichter, am 26. Juni 1918 in seinem Haus in Krieglach für immer seine Augen.